Junge Bergbewohner und Bergbewohnerin

Junge Bergbewohner und Bergbewohnerin
Kotsis, Aleksander (1836 - 1877)  
AK  
olej / papier na tekturze  
35 x 56  
ok. 1870  
Galeria Rogalińska Edwarda Aleksandra Raczyńskiego  
MNP FR 39  
Fundacja im. Raczyńskich przy Muzeum Narodowym w Poznaniu  
Galeria Rogalińska Edwarda Aleksandra Raczyńskiego  
Galeria Sztuki Polskiej koniec XVIII w. do 1939 r.  

Junge Bergbewohner und Bergbewohnerin sind, neben dem Portrait von Sabała und die alte Bergbewohnerin aus dieser Zeit, ein hervorragendes Beispiel Kotsisa’s Portraitmalerei, die die Tiefe der Psychologie der dargestellten Personen mit einer geschmackvollen Farbgebung der oberflächlich gezeigten Kleidung und einem neutralem Hintergrund verbindet. Die Portraits entstanden während der künstlerischen Reise Kotsis‘ nach Wien und München, was die Vermutung bestätigt, dass der Liebhaber der Tatra und der Bergbewohnerthematik sogar dort neben den Alpen-Landschaften auch das polnische Gebirge malte. 

Kotsis war zu dieser Zeit ein vollständig ausgebildeter Absolvent der Krakauer Kunstakademie, wo er in den Jahren 1850-60 bei W. Stattler, W. Łuszczkiewicz und A. Płonczyński studierte und ein Stipendiat der Hochschulen in Wien, Warschau, Paris und Brüssel war. In München hatte er ein gemeinsames Atelier mit A. Kozakiewicz und Streitt, in dem er seine Fertigkeiten verfeinerte und dabei seiner Vorliebe für die Darstellung des Alltagslebens von Bauern, Bergbewohnern, Juden und Kindern treu geblieben ist.

Aus seinen Ausflügen ins Gebirge in Bayern mit Freunden u.a. auch mit Z. Sidorowicz, schöpfte Kotsis seinen Berichten zufolge „was die Komposition und Inhalt betrifft (...)aus sich selbst, auf volkstümlichen Motiven basierend, das Gewebe der eigenen Gefühle“. (SAP 1986, B.IV, S.185). Diese Behauptung erklärt im großen Teil den lyrischen und stimmungsvollen Charakter der Genremalerei des Künstlers. 

 [dr E.Leszczyńska]